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Grundbegriffe bei der Mauertrockenlegung…

Freitag, 29. Februar 2008 | Autor:

Man ist sich einig, dass Wasser in flüssigem oder gasförmigem Zustand durch drei Mechanismen transportiert wird:

a) Diffusionsvorgänge
b) Strömungsvorgänge
c) kapillare Feuchtigkeitsbewegung

Bei allen Wassertransporten sind die Parameter Temperatur, Porosität, Kapillardurchmesser, Art des Gesteins und Zusammensetzung des Mauermörtels von Bedeutung. Haupttransportmechanismus in einem Mauerwerk ist im Wesentlichen die sogenannte kapillare Saugfähigkeit.

Die Oberflächenstruktur der Kapillaren und damit die Sorptionsfähigkeit und der Versalzungsgrad des Mauerwerks spielen eine erhebliche Rolle. Als vereinfachtes Modell für die Wassersaugfähigkeit des Kapillarsystems eines Baustoffes kann man die Steighöhe einer Flüssigkeit in einer Glaskapillare betrachten. Diese idealen Bedingungen herrschen naturgemäß in einem Mauerwerk nicht vor. Das Glaskapillarmodell erlaubt aber die ungefähre Berechnung der maximalen Steighöhe unter Anwendung von Gleichungen (Oberflächenspannung, Randwinkel, Flüssigkeitsdichte, Erdbeschleunigung und Kapillarradius). Verändert man nun die kapillare Saugfähigkeit oder füllt man die Kapillare, so verändert man die Feuchtigkeitsbewegung im Mauerwerk.

Bei der Feuchtigkeit, die auf das Fundament und den Kellerbereich eines Gebäudes einwirkt, unterscheidet man zwischen Grundwasser, Schichtwasser, Sickerwasser und Bodenfeuchte.
Das Grundwasser füllt die Hohlräume zwischen den einzelnen Bodenteilchen gänzlich aus. Der Grundwasserspiegel schwankt jahreszeitlich aufgrund der klimatischen Umweltbedingungen. Ebenso verändert sich dieser durch bauliche Maßnahmen. Durch das Grundwasser entsteht ein hydrostatischer Druck auf die Bauwerksfläche, dessen Größe von der Eintauchtiefe des Bauwerks abhängt (drückendes Wasser). Gegen das Grundwasser müssen daher wasserdruckhaltende Abdichtungen am Bauwerk angebracht werden.

Durch Niederschläge und Schneeschmelze gelangt Sickerwasser in das Erdreich. Sickerwasser wird auf Grund der Erdanziehung nach und nach tiefere Erdlagen erreichen. Wenn keine konstruktiven Maßnahmen die Abwärtsbewegung des Sickerwassers aufhalten, fließt oder sickert das Wasser drucklos an den Bauteilen entlang. In einem solchen Fall muss eine Abdichtung in der Regel keinem Wasserdruck standhalten.

Unter Erd- und Bodenfeuchtigkeit versteht man kleine Wassermengen, die an den Bodenteilchen hängen, ohne zu versickern. Das Erdreich in unseren Breiten enthält nahezu immer Bodenfeuchte, deren Konzentration teilweise starken Schwankungen unterworfen ist. Hat nun das Erdreich direkten Kontakt mit dem Mauerwerk, ist die Bodenfeuchtigkeit in der Lage in das Wandmaterial einzudringen.

Ist es versäumt worden, die direkte Wechselwirkung zwischen Erdreich und Mauerwerk durch geeignete Maßnahmen (Horizontal- bzw. Vertikalsperre) zu unterbinden (oder ist diese defekt), liegt ein typischer Fall von aufsteigender Feuchtigkeit im Mauerwerk vor.

Quelle : Maier

durch Hinweis www.architekt4you.de

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Thema: Sanierungen

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